Potsdamer Konferenz - Forum VI Roland Simon
Innovation und Arbeitsplätze in der Informationsgesellschaft des
In der Kabinettsitzung vom 22. September 1999 hat die Bundesregierung das Aktionsprogramm "Innovation und Arbeitsplätze in der Informationsgesellschaft des 21. Jahrhunderts" beschlossen. In diesem Programm sind konkrete Zielvereinbarungen und entsprechende Aktionen für den Weg Deutschlands in die Informationsgesellschaft enthalten, die die beschleunigte Nutzung und Verbreitung der neuen Informations- und Kommunikationsmedien vorbereiten und die Aktivitäten der Bundesregierung für den Aufbruch in das Informationszeitalter bündeln sollen. Mit diesen Zielen und Aktionen will die Bundesregierung Deutschland in eine europaweite Spitzenposition in der Informationsgesellschaft bringen und dazu beitragen, nachhaltig neue Beschäftigungs-potenziale zu erschließen.
Wesentliche und zentralen Ziele des Programms sind:
Um Deutschland einen Spitzenplatz im digitalen Zeitalter zu sichern, sollen durch die gemeinsamen Anstrengungen von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft innerhalb der nächsten fünf Jahre folgende konkrete Zielmarken erreicht werden:
Dazu beitragen soll die Entwicklung neuartiger breitbandiger Mobilkommunikationssysteme mit Zugriffsmöglichkeit auf multimediale Dienste zu jeder Zeit an jedem Ort bis 2005 und ein drahtloser Internetzugang ab 2002. Für die Modernisierung des Staates ist die Entwicklung einer IT-Strategie der Bundesregierung für die Informationsdienstleistungen der Bundesverwaltung bis zum Sommer 2000 und ein breitenwirksamer Einsatz der modernen Informations- und Kommunikationstechnologien in der öffentlichen Verwaltung wichtig. Dies soll z. B. durch breite Einführung der elektronischen Steuererklärung im Bereich der Finanzverwaltung ab dem Jahr 2000 oder die Einführung elektronischer Angebote und Vertragsabschlüsse im öffentlichen Auftragswesen ab dem Jahr 2001 geschehen.
Das vorgelegte Programm ist mehr als nur ein Aktionsprogramm der Bundesregierung. Es ist das Angebot an alle gesellschaftlichen Gruppen, die Informationsgesellschaft mitzugestalten. Das Aktionsprogramm soll begonnene Diskussionen mit den Ländern, der Wirtschaft, Wissenschaft und Gewerkschaften sowie die einschlägigen Gespräche im Rahmen des Bündnisses für Arbeit, Ausbildung und Wettbewerbsfähigkeit nicht abschließen, sondern weitere Verabredungen und gemeinsame Maßnahmen anregen.
Für das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend liegt ein besonderer Schwerpunkt unserer Arbeit auf diesem Gebiet auf der Steigerung der Beteiligung von Frauen an den Informations- und Kommunikationstechniken. Die Strukturveränderungen, die die Informationsgesellschaft in der Arbeits- und Lebenswelt erfährt, bietet enorme Chancen, die gesellschaftliche Gleichberechtigung zu erreichen und die zu bewältigenden Aufgaben in der partnerschaftlichen Zusammenarbeit von Frauen und Männern gemeinsam zu lösen.
Weltweit geht die Entwicklung der Informationstechnologie und vor allem die Nutzung des Internet mit einer enormen Stärkung der wirtschaftlichen Selbständigkeit und Eigenständigkeit von Frauen einher. Mittlerweile liegt der Anteil der Frauen bei der Internetnutzung in den USA bei 50 %, in Deutschland bei etwa einem Drittel. In unserem Land sind Frauen vor allem dann mit der neuen Technik vertraut, wenn sie sie beruflich nutzen.
Es ist Ziel der Bundesregierung, Frauen gleichberechtigt an der Entwicklung und Gestaltung der Informationsgesellschaft zu beteiligen. Die Bundesregierung hat sich in ihrem im Juni 1999 verabschiedeten Programm "Frau und Beruf" dafür ausgesprochen, die Strategie des Gender-Mainstreaming - das heißt Gleichstellungspolitik als Querschnittsaufgabe - umzusetzen. So ist sie auch im Amsterdamer Vertrag der Europäischen Union verankert. Chancengleichheit ist dabei als übergreifendes Leitprinzip in alle Politikfelder, Programme und Maßnahmen zu integrieren. Das Programm "Frau und Beruf" soll dazu beitragen,
Weitere Schwerpunkte des Programms "Frau und Beruf" umfassen:
Dies betrifft beispielsweise eine Studienreform, die auf eine stärkere Beteiligung von Frauen für ein Ingenieur- oder Informatikstudium gerichtet ist. Auf Verbesserungen in diesem Bereich zielt auch die Förderung innovativer Studiengänge und weiterer Maßnahmen, die zur Stärkung der Beteiligung von Frauen an diesen Studienfächern beitragen. Hierzu soll auch eine übergreifende Informationskampagne gestartet werden. Ingesamt sollen Verbände, Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Politik und Unternehmen informiert und motiviert werden, sich stärker für hervorragend qualifizierte Frauen in der Technik einzusetzen. Weitere Informationen hierüber sind im Internet unter "http://lovelace.fh-bielefeld.de" abrufbar.
Ein Schwerpunkt der Initiativen der Bundesregierung ist die Ende September 1999 gestartete Ausweitung der Aktion "Frauen ans Netz" auf bundesweit 100 Städte. Hiermit soll erreicht werden, dass neben den gut ausgebildeten berufstätigen Frauen auch Frauen mit geringen Zugangsmöglichkeiten zu Technik, Frauen mit familiärer Verantwortung und Frauen mit geringen Arbeitsmarktchancen den Nutzen des Internets erkennen und dieses sinnvoll für ihre Bildung, Lebens- und Freizeitgestaltung einsetzen.
Über ein zentrales Call-Center erfolgt die Anmeldung zu den kostenlosen, von Trainerinnen geleiteten Internet-Einstiegskursen. Mit der Broschüre "Weiter geht's im Cyberspace. Bundesweiter Überblick - Internetkurse für Frauen und Mädchen" soll das vorhandene Angebot an weiterführenden Kursen für unterschiedliche Zielgruppen transparent gemacht werden. Die Aktion ist mit alleine über 100.000 Anruferinnen innerhalb der ersten zwei Wochen ein riesiger Erfolg. Viele der Termine sind inzwischen ausgebucht. Welche noch frei sind, darüber und vieles mehr informiert die Webseite "www.frauen-ans-netz.de".
Darüber hinaus fördert die Bundesregierung in diesem und im nächsten Jahr mit rund 6 Mio. DM die Internationale Frauenuniversität Technik und Kultur im Rahmen der Expo 2000, die dem Sichtbarmachen der Leistungen von Frauen für die Gestaltung der Informationsgesellschaft dient. Erwähnen will ich auch noch den Aufbau eines Mentoring Programms für Frauen in der Informatik in Zusammenarbeit mit der Sommeruniversität für Frauen in der Informatik ab Ende diesen Jahres.
Auf diese Weise sollte es möglich sein, die gesteckten Ziele zu erreichen, den Wandel zur Informationsgesellschaft für Innovation und Beschäftigung zu nutzen und Deutschlands gute Ausgangslage weithin zu verbessern.
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Einführung/Thesenpapier/ Bericht - Holger H. Lührig / Marion Lührig - Prof. Dr. Herbert Kubicek - Prof. Dr. Uta Meier - Dr. Hermann Rotermund
Round-Table 1:
Round-Table 2: |